Sonntag, 5. November 2017
4. Tag
Nicht viel Neues. Ich fühle mich insgesamt etwas ruhiger und von Ängsten distanzierter. Mein Antrieb scheint etwas besser zu sein und ich gammele nicht den ganzen Tag tatenlos auf der Couch herum. Ich kann mich tatsächlich aufraffen, meine Hausarbeit zu erledigen und Sport zu treiben. Immer wieder überfallen mich aber "melancholische Schübe", in denen ich in Tränen ausbreche und "der guten alten Zeit" hinterhertrauere.
Libido weiterhin echt schlecht. Das gestrige Date mit meiner Freundin hat gezeigt, dass ich sexuell gerade gar nicht empfänglich bin. Ich habe einfach keine Lust. Dank 100 mg Viagra -weniger hätte sicher nichts gebracht-, die ich noch auftreiben konnte, habe ich zumindest mit meiner Freundin schlafen können. Der Sex war aber wirklich anstrengend. Es hat dann doch eine Zeit lang gedauert, bis eine Erektion zustande gekommen ist. Während des Sex habe ich gemerkt, ich bin schlicht und ergreifend nicht erregt und nicht erregbar. Bis zu meinem Orgasmus war es ein echter Marathon. So will ich das nicht. Ich hoffe, meine Lust kommt wieder zurück. Ich merke ja auch, dass ich quasi überhaupt keine sexuellen Phantasien entwickele, mich nicht mehr selbstbefriedige, weil mir einfach alles Sexuelle gerade echt am Ar... vorbei geht. DAS empfinde ich diesmal als echt beeinträchtigend!
Ich schlafe gut. Obwohl Bupropion ein aktivierendes Antidepressivum ist, lässt es mich tief und fest schlafen. Ich beginne aber wieder, lebhafter zu träumen. Appetit habe ich auch.
Seit vier Tagen bin ich nun Nichtraucher und dank Bupropion verspüre ich überhaupt kein Graving. Naja, fast nicht. Als meine Freundin gestern geraucht hat, musste ich mich schon zusammenreißen. Früher wäre ich ganz sicher schwach geworden, derzeit fällt es mir nicht so schwer, dem blauen Dunst zu widerstehen, wenn in meiner Umgebung geraucht wird.

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