Dienstag, 14. November 2017
13. Tag
Gestern Vormittag zunächst alles okay. Keine Anspannung, keine Ängste, ein neutraler freudloser Zustand. Gegen Mittag, während einer Sitzung, plötzlich sehr starke Anspannung und Ängste, fast schon mit Derealisationserleben. So stark, dass ich kurzerhand die Sitzung für eine Viertelstunde unterbrechen musste. Ein sehr unangenehmer Zustand, der glücklicherweise nur kurz angehalten hat. Des restliche Tag bleib dann wieder ruhig. Neutral, keine besondere Euphorie und anhaltend wenig Antrieb. Ich muss mich tatsächlich zwingen, meine Dinge zu erledigen, Haushalt, Wäsche, Essen. Sport erledige ich freudlos und kurz.

Eine weitere Nebenwirkung, die immer wieder mal auftritt, sind Sehstörungen. Dabei fällt es mir schwer, den Blick zu fokussieren. Insbesondere bei Bildschirmarbeit am Computer, sprich Schrift auf hellem Untergrund lesen, ist es störend. Möglicherweise besteht eine Akkomodationsstörung der Pupillen, die ja durch die amphetaminartige Wirkung des Bupropions immer leicht erweitert sind.

Gestern Abend nochmal Nikotingraving par excellence. Zwei Züge haben gereicht und ich hatte den ganzen Abend wieder Ruhe. Da ich keine Kippen mehr besitze, habe ich eine der vielen kurz gerauchten und sofort gelöschten Zigaretten aus dem Aschenbecher gefischt und wieder angezündet. Oh Mann, wie ein Junkie! Aber interessanterweise war das Verlangen dann nach zwei Zügen sofort verschwunden und ist bis heute Morgen nicht mehr aufgetaucht. Mittlerweile nehme ich Zigarettengeruch in Kleidung, Polstern und Bettzeug wieder wahr und es stört mich gewaltig.

Libido so lala, setze mich gerade keinerlei sexuellen Reizen aus, habe aber immer noch keine "Spontan-Geilheit", wie ich es von früher kenne, mit Phantasien und "grundloser Erregung".

Ich hoffe, diese unangenehme speedartige Wirkung von gestern Mittag bleibt zukünftig fern.
Vielleicht liegt es auch am Kaffee, den ich zusätzlich konsumiere und die Wirkung des Bupropions theoretisch verstärken könnte. Sind ja beides Upper.

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