Dienstag, 14. November 2017
Seit ein paar Tagen nehme ich ja nun das als Nahrungsergänzungsmittel geführte Lepidium meyenii, auch Maca genannt. Vor einigen Jahren habe ich Lepidium mal im Rahmen sportlicher Ambitionen genommen und damals bemerkt, dass es durchaus stimmungsaufhellend und libidosteigernd wirkt. Insofern spricht nun nichts dagegen, es nochmals mit Lepidium zu probieren.

Man unterscheidet gelbes, rotes/violettes und schwarzes Lepidium. Diese sollen sich in ihren Inhaltsstoffen ein wenig unterscheiden. Die Studienlage, ich gebe es zu, ist für Lepidium relativ dünn und die wenigen existierenden Studien sind methodisch nicht wirklich sauber. Da ich persönlich aber schon einmal eine positive Wirkung festgestellt habe, ignoriere ich mal alle wissenschaftlichen Einwände.

Da ich beruflich mit Biochemie und Pharmako-Chemie zu tun habe, habe ich mich einmal mit den Wirkstoffen in Lepidium beschäftigt.
Neben den üblichen Vitalstoffen wie Vitamine, Spurenelementen, Mineralstoffe sowie den Grundnährstoffen Kohlenhydrate, Eiweisse, Fette finden sich im Lepidium eine Reihe pharmakologisch wirksamer Substanzen (sekundäre Pflanzenstoffe).
An sekundären Pflanzenstoffe lassen sich nachweisen:
Imidazol-Alkaloide (Lepidilin(e) A, B), acyclische polyungesättigte Fettsäuren (Macaene)), benzylierte Amide (Macamide) und diverse Phytosterole (Pflanzliche Stoffe mit hormoneller Wirkung): Brassicasterol, Ergosterol, Campesterol, Ergostadienol, Sitosterol.

Macamide: Wirken pharmakolgisch als sogenannte FAAH-Hemmer (Fettsäureamid-Hydrolase-Hemmer) und greifen damit im Endocannabinoid-System der Amygdala ein. Bei Stress wird die FAAH in der Amygdala aktiviert, wodurch die Konzentration an Anandamid gesenkt wird. Daher ist die FAAH unter anderem an der Regulation von Angstzuständen beteiligt. Die Hemmung der FAAH wird als Behandlung für Angstzustände untersucht.

Imidazol-Alkaloide: Macaridin, Macaene, Lepidilin A und B. stehen im Verdacht, hormonelle Modulation am Hypothalamus zu verursachen.

Tryptolin: das gleich einem Antidepressivum die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin hemmt.






Interaktionen mit dem Bupropion erwarte ich erstmal nicht, kann ich aber auch nicht ausschließen. Daten gibt es dazu nicht.

Mein Ziel ist es, das Bupropion mittelfristig auszuschleichen und nur noch Lepidium einzunehmen.

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13. Tag
Gestern Vormittag zunächst alles okay. Keine Anspannung, keine Ängste, ein neutraler freudloser Zustand. Gegen Mittag, während einer Sitzung, plötzlich sehr starke Anspannung und Ängste, fast schon mit Derealisationserleben. So stark, dass ich kurzerhand die Sitzung für eine Viertelstunde unterbrechen musste. Ein sehr unangenehmer Zustand, der glücklicherweise nur kurz angehalten hat. Des restliche Tag bleib dann wieder ruhig. Neutral, keine besondere Euphorie und anhaltend wenig Antrieb. Ich muss mich tatsächlich zwingen, meine Dinge zu erledigen, Haushalt, Wäsche, Essen. Sport erledige ich freudlos und kurz.

Eine weitere Nebenwirkung, die immer wieder mal auftritt, sind Sehstörungen. Dabei fällt es mir schwer, den Blick zu fokussieren. Insbesondere bei Bildschirmarbeit am Computer, sprich Schrift auf hellem Untergrund lesen, ist es störend. Möglicherweise besteht eine Akkomodationsstörung der Pupillen, die ja durch die amphetaminartige Wirkung des Bupropions immer leicht erweitert sind.

Gestern Abend nochmal Nikotingraving par excellence. Zwei Züge haben gereicht und ich hatte den ganzen Abend wieder Ruhe. Da ich keine Kippen mehr besitze, habe ich eine der vielen kurz gerauchten und sofort gelöschten Zigaretten aus dem Aschenbecher gefischt und wieder angezündet. Oh Mann, wie ein Junkie! Aber interessanterweise war das Verlangen dann nach zwei Zügen sofort verschwunden und ist bis heute Morgen nicht mehr aufgetaucht. Mittlerweile nehme ich Zigarettengeruch in Kleidung, Polstern und Bettzeug wieder wahr und es stört mich gewaltig.

Libido so lala, setze mich gerade keinerlei sexuellen Reizen aus, habe aber immer noch keine "Spontan-Geilheit", wie ich es von früher kenne, mit Phantasien und "grundloser Erregung".

Ich hoffe, diese unangenehme speedartige Wirkung von gestern Mittag bleibt zukünftig fern.
Vielleicht liegt es auch am Kaffee, den ich zusätzlich konsumiere und die Wirkung des Bupropions theoretisch verstärken könnte. Sind ja beides Upper.

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